Ein Grundstück, das landwirtschaftlich genutzt wird, unterscheidet sich sehr stark von Bauland, auf dem z.B. ein Einfamilienhaus errichtet werden soll. Dementsprechend ist auch die Bewertung des Grundstücks anders. Lesen Sie weiter, um mehr über das Schätzen landwirtschaftlicher Nutzflächen zu erfahren.
Landwirtschaftliche Nutzfläche sind Flächen, die anbaufähig sind. Umgangssprachlich werden damit manchmal auch unproduktive Flächen wie Wälder (ohne Weide) gemeint. Landwirtschaftliche Nutzflächen werden aber zum Anbau genutzt, daher zählt ein Wald nicht dazu.
Das Grundstück muss im Bebauungsplan die richtige Kennzeichnung haben, um landwirtschaftlich genutzt werden zu können. Ideal wäre “MD”: Landwirtschaftliche Betriebe + Wohnen. Mehr zur Wertermittlung eines Baugrundstücks.
Grundstückspreise orientieren sich in Deutschland am Bodenrichtwert, der von Güterausschüssen mindestens alle zwei Jahre neu bestimmt wird. Die Bodenrichtwerte können Sie unter anderem im Bodenrichtwertsystem (BORIS) einsehen. Mehr zur Schätzung eines Grundstücks hier erfahren.
Folgende Parameter sind für die Schätzung Ihres landwirtschaftlichen Grundstücks wichtig:
Die Beschaffenheit des Bodens, die nutzbare Oberfläche und die Neigung des Bodens sind wesentliche Elemente, die bei der Schätzung des Wertes landwirtschaftlicher Flächen zu berücksichtigen sind.
Je näher ein Grundstück am Stadtzentrum, öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften liegt, desto wertvoller ist es. Auf der anderen Seite wird ein außerhalb gelegenes Grundstück nur sehr wenige Interessenten anziehen.
Ackerland wird zum Zweck der Bewirtschaftung erworben. Je rentabler die Möglichkeiten der Bewirtschaftung sind, desto wertvoller ist das Grundstück.
Je mehr Einschränkungen es gibt und desto weniger Baumöglichkeiten es gibt, desto mehr leidet der Wert Ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche. Daher ist es wichtig, bei der Festlegung des Verkaufspreises die potenzielle Nutzung des landwirtschaftlichen Bodens herauszufinden. Sie finden diese Informationen im Bebauungsplan, der von Ihrer Gemeinde oder dem Vermessungsamt zur Verfügung gestellt werden.
Auch bei landwirtschaftlichen Flächen sollte es sich um ein erschlossenes Grundstück handeln. Mehr zur Erschließung von Grundstücken hier.
Um ein landwirtschaftliches Grundstück oder landwirtschaftliche Nutzflächen selbst zu schätzen, müssen Sie sich den durchschnittlichen Marktpreis ansehen und ähnliche Flächen am Markt analysieren. So erhalten Sie einen Richtwert für Ihre Schätzung.
Der durchschnittliche Marktpreis wird auf der Grundlage der Verkaufspreise Dritter in der gleichen Region in den letzten 5 Jahren berechnet. Dieser Durchschnittspreis wird jedes Jahr von der Abteilung für ländliche Wirtschaft festgelegt. Diesen Preis können Sie dann zur Berechnung Ihres Verkaufspreises verwenden, der auch als "gesetzlicher Preis" bezeichnet wird, wenn er den in Ihrer Region zulässigen Höchstpreis für landwirtschaftliche Nutzflächen respektiert. Dieser gesetzliche Preis beträgt per Definition das 1,05fache des "durchschnittlichen Marktpreises".
Die Verwendung des Marktpreises ist eine schnelle und einfache Methode zur Schätzung Ihres Ackerlandes, aber sie berücksichtigt nicht alle Besonderheiten Ihrer Nutzfläche. Um den Preis für Ihre landwirtschaftliche Fläche anzupassen, können Sie es mit ähnlichen Grundstücken vergleichen, die derzeit in Ihrer Gegend zum Verkauf stehen. Wenn zum Beispiel die Beschaffenheit Ihres Bodens es erfordert, dass der Boden bearbeitet werden muss, damit man ihn bewirtschaften kann, wird er viel weniger wert sein als Nutzflächen, die zur Bewirtschaftung bereit sind.
Aufgrund der Komplexität der Aufgabe kann es nützlich und effizienter sein, über eine professionelle Schätzung Ihres Ackerlandes zu verfügen. Der Experte wird ihr landwirtschaftliches Grundstück besuchen und seinen tatsächlichen Wert auf der Grundlage seines Zustands und seiner Fruchtbarkeit ermitteln. Durch sein Fachwissen und die Kenntnisse über den Markt und die gesetzlichen Bestimmungen ist der Experte in der Lage, einen Preis auf der Grundlage des Ertragswerts festzulegen. Sollte der Grund nicht bebaut werden können, gibt es jedoch noch andere Möglichkeiten der Nutzung.